Die Geschichte der Diakonie
Die Diakonie gibt es bereits seit 1848. Damals wuchs durch die beginnende Industrialisierung und das Bevölkerungswachstum die Armut der Bevölkerung. Im Wittenberg wurde der “Central-Ausschuss für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche” gegründet. Dies war die Vorläuferorganisation der heutigen Diakonie.
Seitdem entstanden in Deutschland zahlreiche Zusammenschlüsse regionaler evangelischer Organisationen mit dem Ziel, sozial schwachen Menschen zu helfen. Es wurden Krankenhäuser, Stadtmissionen und Pflegeheime gegründet.
Eine dieser sozialen Einrichtungen war die “Rheinisch-Westfälische Anstalt für Epileptische” – oder auch als “Bethel” bekannt. Unter der Leitung von Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910) wuchs diese ab 1872 rasant: Innerhalb von knapp 40 Jahren entwickelte Bethel sich von einer Anstalt mit 25 Patienten zu einer eigenständigen Siedlung mit etwa 4000 Bewohnern und eigenständigen Betrieben, die Arbeitsplätze für die Betroffenen boten.
Im Kaiserreich und während der Zeit der Weimarer Republik war die Diakonie am Aufbau des deutschen Sozialstaats beteiligt. Seitdem ist sie eine wichtige Säule des deutschen Sozialsystems, welches zu gleichen Teilen aus freien und öffentlichen Trägern besteht.
Im Jahr 1933 begannen die Nationalsozialisten damit, alle Wohlfahrtsverbände gleichzuschalten. Sie verabschiedeten das “Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses”, worauf hin auch in den Einrichtungen der Diakonie viele Sterilisationen durchgeführt wurden. Nachdem der Krieg begann, verschärfte sich die Situation weiter: der NS-Staat ging dazu über, behinderte und psychisch Kranke Menschen systematisch zu töten. Tausende Patienten der diakonischen Einrichtungen vielen dieser “Euthanasie” zum Opfer.
Als der Zweite Weltkrieg vorbei war, wurde im Jahr 1945 das Hilfswerk der evangelischen Kirche und Deutschland gegründet. Dieses war anfänglich dafür zuständig, Hilfspakete von Partnerkirchen aus dem Ausland unter der Bevölkerung zu verteilen, um wenigstens das Nötigste einer Grundversorgung zu gewährleisten.
Außerdem wurden Heimkehrer, Vertriebene und Flüchtlinge in speziellen Lagern versorgt, betreut und bei der Integration unterstützt.
12 Jahre später verbanden sich das Hilfswerk und der Centralausschuss zur “Inneren Mission und Hilfswerk der EKD”. Als 1975 das “Diakonische Werk der EKD e.V.”gegründet wurde, wurde das Hilfswerk der EKD offiziell aufgelöst.
Auch in der DDR konnte die Diakonie tätig sein, jedoch nur eingeschränkt. Im Jahr 1991 erfolgte die Wiedervereinigung der ost- und westdeutschen Diakonie zu einer Organisation.